Ralf's BASSHORN


Hornberechnung und Hornbau

Die hier dargestellten Dateien enthalten alle Formeln für die Berechnung eines Horns.

Das Ergebnis der grünen Datei zeigt den Verlauf des  Ralf Querschnitts am Beispiel eines frei strahlenden 40 Hz Horns mit 2 St. 30 cm Treibern.

In orange ist der Verlauf eines Exponentialquerschnitts  dargestellt für ein 30 Hz Horn mit 2 St. 18" Treibern.

Nach dieser Berechnung habe ich mein Basshorn gebaut.



 

Der geneigte Leser wird sich hier möglicherweise jetzt die Frage stellen 

 

„Wie baut man denn nun ein wirklich gutes Basshorn?“

 

Leider ist ein Basshorn riesengroß, aber, wenn man wirklich gute Ergebnisse erzielen möchte, darf es im Denken keine Tabus geben.

Ein voll ausgebautes 30 Hz Horn hat am Hornmund eine Fläche von 10,5 m² (bei U=Lambda), das entspricht bei einer Kreisfläche einem Durchmesser von 3,65 m.

Transportable Lösungen sind als frei strahlende Hörner wegen Dm=Lambda noch größer und somit extrem schwierig zu realisieren, aber es gibt sie.

 

Für den Hausgebrauch bietet sich eher die Integration in das Gebäude an.

Da das Basshorn nur für die wirklich tiefen Frequenzen zuständig ist, die für unser Gehör ja nicht ortbar sind, kommt man mit einem aus.

In das eine Horn werden dann 2 Treiber für beide Stereokanäle eingesetzt.

Wer einen Neubau plant, könnte ein Basshorn natürlich gleich mit einplanen.

Als eleganteste Lösung bietet sich die Möglichkeit an, das gesamte Horn oder wenigstens einen Teil davon im Nebenraum des eigentlichen

Hör-Raums zu errichten. Die Wand muss natürlich dann einen entsprechenden Durchbruch erhalten.

Im Hör-Raum selbst stehen oder hängen dann nur die Hoch/Mitteltöner und keine weiteren großen Basskisten. Die Öffnung des Hornmunds kann man mit etwas Geschick gut verstecken (siehe „Bilder“).

Diese Tatsache könnte dazu beitragen, die auf Raumästhetik bedachten Mitbewohner für die Idee eines Basshorns zu gewinnen.

 

Das Horn selbst wird am besten mit Porenbeton-Steinen gebaut. Die lassen sich leicht sägen und raspeln und so gut in Form bringen. Das macht zwar Dreck, aber ich behaupte, mehr Arbeitsstunden als zum Bau von 2 großen Kisten mit kompliziertem Innenleben benötigt diese Konstruktion auch nicht.

Mein 30 Hz Basshorn habe ich folgender maßen realisiert:

 

Als Querschnittsform für den Hornkanal habe ich ein Rechteck gewählt. Die Hornachse verläuft parallel zum Boden und liegt genau mittig zwischen Boden und Decke.

Bei Verwendung von 2 Treibern entspricht die Fläche des Hornhalses ja der Membranfläche eines Treibers.

Mein Hornkanal beginnt also mit einem Quadratischen Querschnitt, der die Fläche eines Treibers hat. Mit gleichbleibender Innenbreite des Hornkanals von 50 cm erweitert sich dieser exponentiell nach oben und unten, bis Boden und Decke erreicht sind. Danach setzt sich die Erweiterung an der einen Seite des Hornkanals in Form einer runden Raumwand fort und geht direkt in den Hörraum über. Die andere Seite des Hornkanals läuft gerade weiter und bildet dann eine weitere Wand des Hörraums.

So macht das Horn einen leichten Bogen und strahlt etwas schräg in den Hörraum. Dies ist so gewollt, um Raummoden abzuschwächen.

Nach Fertigstellung des Horns werden die Klebefugen und Stoßkanten geglättet und das ganze Objekt 2 mal mit Innenfarbe gestrichen.

 

Heute würde ich mir die Mühe machen, den Hornkanal mit rundem Querschnitt auszuführen. Bei guter Bauplanung wird man die Steine für jeweils ein Ringsegment des Horns quasi serienmäßig vorfertigen und dann zusammenkleben.

 

So oder so ähnlich ist also ein voll ausgebautes Basshorn zu verwirklichen. Wichtig dabei ist, dass der für die jeweilige Hornlänge errechnete Querschnitt des Hornkanals auch eingehalten wird.

 

Die Lautsprecherkammer wird ebenfalls aus Porenbeton gebaut.

Bei der Installation der beiden Treiberlautsprecher bin ich so vorgegangen: 

Die beiden Lautsprecher habe ich auf eine Schallwand aus 3 cm Spanplatte geschraubt. Diese Schallwand wurde dann mit 4 Seitenwänden versehen, so dass eine Box ohne Rückwand entstand.

Diese Konstruktion ist den Innenmaßen der Lautsprecherkammer angepasst und kann dann problemlos dort hinein geschoben werden, und zwar so, dass vor der Schallwand der Raum der Kompressionskammer entsteht.

Hinter der Schallwand verbleibt der Raum der Druckausgleichskammer (Resonanzvolumen), die mit einer festen Klappe verschlossen werden sollte. Da muss man ja evtl. mal ran.

 

Ich habe eine Tür gewählt, damit man die beiden doch riesigen Treiber mit ihren verchromten Magneten mal zeigen kann.

So entstand quasi eine begehbare Lautsprecherbox.